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Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist eine lokale Behandlung und wird im Rahmen der kombinierten Behandlung zusammen mit der Chemotherapie bei Patienten mit Hodgkin Lymphom eingesetzt. In den Anfängen der Therapie wurden die Patienten durch eine alleinige Strahlentherapie mit sehr großen Bestrahlungsfeldern behandelt. Im Laufe der Zeit konnte durch die Hinzunahme der Chemotherapie eine Verkleinerung der Bestrahlungsfelder erreicht werden und somit Nebenwirkungen für die Patienten eingespart werden. Wurde früher nach der Definition der Extended Field Radiotherapie sehr großflächig bestrahlt, konnte über den Zwischenschritt der Involved Field Radiotherapie nun die Definition der Involved Site Radiotherapie etabliert werden. Hierbei werden nur noch die zu Beginn der Diagnosestellung befallenen Lymphknoten bestrahlt. Hierdurch kam und kommt es zu einer dramatischen Reduktion des bestrahlten Körpervolumens (Abb. I).

Abbildung I, Der Onkologe 2017

Die Kombinierte Therapie mit Chemotherapie und Strahlentherapie hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt, so dass der überwiegende Teil Patienten selbst im fortgeschrittenen Stadium geheilt werden können. Die Weiterentwicklung der Bestrahlungsgeräte, der Linearbeschleuniger, ermöglicht es heute wesentlich präziser zu bestrahlen und die Schonung der Risikoorgane stetig zu verbessern.

Die früher praktizierte alleinige Bestrahlung (ohne vorhergehende Chemotherapie) wird heute in der Regel nicht mehr durchgeführt. Eine Ausnahme stellt das „noduläre lymphozyten-prädominante Hodgkin Lymphom“ im Stadium IA ohne Risikofaktoren dar.

Die Strahlentherapie Dosis im Rahmen der GHSG-Studien und Empfehlungen richten sich nach dem Stadium der Erkrankung. So werden Patienten im frühen Stadium mit 20 Gray bestrahlt, wohingegen im mittleren und fortgeschrittenen Stadium 30 Gray verabreicht werden. Bei einer täglichen Bestrahlung mit Einzeldosen zwischen 1,8 - 2,0 Gray und fünf Behandlungen pro Woche ergibt sich eine Behandlungsdauer von etwa 2 - 4 Wochen. In den fortgeschrittenen Stadien hängt die Bestrahlung vom Ergebnis einer Untersuchung mit dem Positronen-Emissions-Tomographen (PET) ab: Die Bestrahlung auf Restgewebe erfolgt nur, wenn das PET einen positiven Befund des Restgewebes zeigt.

In aktuellen Studien der Deutschen Hodgkin Studiengruppe wird die Involved Site (IN)-Radiotherapie durchgeführt und als Standard eingesetzt.